Wer oder was ist die Schufa?
Die Schufa Holding AG (= Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) mit Sitz in Wiesbaden ist eine – bzw. DIE – deutsche Wirtschaftsauskunftei. Die Aktionäre der Schufa sind zum Großteil Angehörige ihres Kundenkreises, nämlich Kreditinstitute, Handels- und Dienstleistungsunternehmen. Für diese Klientel wurde die Schufa im Jahre 1927 gegründet um ihre Vertragspartner vor Kreditausfällen zu schützen. Laut ihrem Unternehmensbericht für das Jahr 2012 stellt die Schufa ihren Partnern rund 655 Millionen Daten zu 4 Millionen Unternehmen und 66,2 Millionen Menschen zur Verfügung. Diese gesammelten Daten werden 275.000 Mal/Tag abgefragt. (Quelle: www.schufa.de Unternehmensbericht 2012)
Welche Daten werden bei der Schufa gespeichert?
Die Schufa speichert: die persönlichen Daten wie Name, Anschrift (und eventuelle sonstige, auch frühere Anschriften), Geburtsdatum und ggf. Geburtsort sowie Informationen zu Bankkonten, Ratenzahlungsgeschäften, Kreditkarten, Krediten, Bürgschaften, Leasingverträgen, etwaigen Zahlungsausfällen bei angemahnten und unbestrittenen Forderungen, Mobilfunkkonten (außer Prepaid-Verträge) und Versandhandelskonten. Daraus ergibt sich dann der sogenannte Schufa-Basisscore (also die Aufrechnung aller Werte in Punkten) einer Person. Dieser wird natürlich ebenfalls gespeichert.
Diese Schufa Score benutzen Kreditinstitute und auch andere Unternehmne, um Ihre Kreditwürdigkeit zu prüfen. Immer wenn Sie eine Kredit aufnehmen wollen, werden die Unternehmen sich über die Schufa Gedanken machen, ob Sie ihnen das Geld geben wollen.
Es gibt jetzt ein Mal im Jahr die Möglichkeit seine Schufa kostenlos abzufragen; sollte man diese Möglichkeit nutzen?
Ja, man sollte dies unbedingt nutzen. Denn als Folge der Neuauflage des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG), das zum 01. April 2010 in Kraft getreten ist, ist es nun möglich, ein Mal pro Jahr eine kostenlose Schufa Selbst- oder Eigenauskunft anzufordern. Damit kann man jetzt alle über einen selbst bei der Schufa gespeicherten Daten kostenlos einsehen. Für den Verbraucher ist es nicht nur dann wichtig zu wissen, welche Daten bei der Schufa über ihn gespeichert sind, wenn er vorhat einen Kredit aufzunehmen. Schließlich steigt nicht nur der Kreditzins wesentlich an, wenn dem Antragsteller von der Schufa eine schlechte Bonität nachgesagt wird, sondern auch ob man den Kredit überhaupt erst bekommt kann entscheidend von der Schufaauskunft abhängen. Des Weiteren ist es mit einem negativen Schufa-Eintrag beispielweise schwer einen Mobilfunkvertrag zu bekommen oder Waren beim Versandhandel zu bestellen. Und wer sich weigert beim Eröffnen eines Bankkontos der Bank sein prinzipielles Einverständnis zu Schufa-Abfragen zu geben, wird das Konto aller Wahrscheinlichkeit nach nicht bekommen. Damit hat die Schufa nicht nur eine große Machtfülle über jeden Bürger, der in ihren Akten auftaucht (und das sind ca. ¾ aller Deutschen!), sondern es gibt auch immer wieder falsche oder missverständliche Einträge. So wird z. Bsp. häufig von Fällen berichtet, in denen Menschen, die bei verschiedenen Banken nur nach deren Konditionen für einen Kredit nachgefragt haben, alleine durch diese Anfragen in der Schuldnerkartei der Schufa gelandet sind. Des Weiteren gibt es oft Schwierigkeiten dadurch, dass die Aufbereitung der persönlichen Daten durch das Scoring-System der Schufa oft ein vollkommen falsches Bild der betreffenden Person zeichnet. So gibt es z. Bsp. Negativpunkte nur dafür, dass man in einer „schlechten“ Wohngegend gemeldet ist, in der es oft zu Kreditausfällen gekommen ist, usw. Außerdem sind in einer so großen Organisation wie der Schufa unzulässige Gefälligkeitsabfragen von Daten nicht immer wirklich zuverlässig zu verhindern. Aus diesem Grunde sollte jeder Bürger die ein Mal im Jahr kostenlose Abfrage seiner Schufadaten durchführen, schon allein um sicher zu stellen, dass wenigstens nur korrekte Angaben über ihn gespeichert sind.